Soroptimist International Club Glückstadt wurde im Jahr 1990 gegründet. Derzeit sind rund 40 Frauen aus unterschiedlichen Berufen vertreten. Diese Vielfalt ermöglicht ein hohes Maß an Informationen und Gedankenaustausch.
Soroptimist International (SI) ist ein internationales Netzwerk von berufstätigen Frauen, die sich in allen Teilen der Welt für die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen einsetzen.
Wir laden zu Vorträgen und Diskussionen ein und informieren über Themen, die mit unseren Zielen zu tun haben. Wir fördern Projekte, die in erster Linie Frauen und Mädchen zugutekommen. Dabei legen wir Wert auf Nachhaltigkeit.
Frauen und Männer verdienen das Gleiche - tun sie aber nicht.
Frauen verdienen im Durchschnitt 19 Prozent weniger als Männer
„Game Changer – Mach dich stark für Equal Pay“ – so lautet das diesjährige Motto zum Equal Pay Day, der diesem Jahr auf den 10. März fällt. Dieser Tag markiert symbolisch den Gender Pay Gap, der die geschlechtsspezifische Lohnlückebeschreibt. Laut Statistischem Bundesamt beträgt der geschlechtsspezifische Entgeltunterschied aktuell 19 Prozent in Deutschland. Nach wie vor belegt Deutschland damit beim Gender Pay Gap einen der hinteren Spitzenpositionen imeuropäischen Vergleich. Somit arbeiten Frauen in Deutschland bis zum Equal Pay Day statistisch gesehen ohne Bezahlung. Auch das Frauennetzwerk des Kreises Steinburg macht sich stark für Equal Pay und hat eine Ausstellung zum Thema erarbeitet. Aufgrund von Covid-19 wird die Ausstellung digital sowie als Broschüre angeboten. Wo diese zu finden sind, zeigt der Schaukasten.
Zu der Ausstellung wurde zusätzlich ein Rätsel gestaltet, bei dem ein Lösungssatz gesucht wird. Hinweise auf die Lösung finden Sie auch in diesem Artikel. Als Gewinn werden 15 „Ms. Monopoly“-Spiele unter allen Einsendungen mit der richtigen Lösungverlost. „Das besondere bei ,Ms. Monopoly‘ ist, dass Frauen mehr Geld zur Verfügung haben als Männer, denn Frauen erhalten jedes Mal mehr Geld, wenn sie über ,Los‘ gehen als Männer. Auch werden bei dem Spiel anstatt Straßen Erfindungen von Frauen gekauft“, erklärt Helene Saibel, Gleichstellungsbeauftragte des Amtes Horst-Herzhorn. „Das Spiel dient als Veranschaulichung der Problematik und war für uns ein neuer Weg, um darauf aufmerksam zu machen“, so Gerlinde Böttcher-Naudiet, Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen. Der Equal Pay Day schafft Bewusstsein. Denn obwohl heutzutage Frauen besser qualifiziert sind als je zuvor und wesentlich häufiger erwerbstätig sind, bestehen nach wie vor geschlechtsspezifische Entgeltunterschiede. Sowohl traditionelle Rollenbilder als auch strukturelle Ungleichheiten verhindern Veränderungen.
Die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Steinburg, Dr.in Natalie Nobitz, sagt dazu: „Ich versuche jeden Tag Frauen zu stärken, um freie Entscheidungen treffen zu können. Familienplanung darf nicht zum Karriereaus führen und auch Männer müssen die Möglichkeit haben, ohne Einbußen Familienzeiten zu nehmen.“ Viele Erklärungen der Lohnlücke sind das Ergebnis von Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt: Frauen verzichten nicht freiwillig auf Führungspositionen, sondern sie haben in einer männerdominierten Berufswelt größere Hürden zu überwinden, um in diese Positionen zu gelangen oder müssen aufgrund von Sorgearbeit mit einer Doppelbelastung umgehen. „Als Beraterin bei FRAU & BERUF stärke ich Frauen beruflich, ihren eigenen Weg zu gehen, mutig ihre Karriere zu planen und zu verhandeln, damit sie wirtschaftlich und finanziell unabhängig sind“, betont Astrid Nielsen, Beratungsstelle FRAU & BERUF. Ein weiterer Grund für die Lohnungerechtigkeit ist, dass frauentypische Berufe, unter anderem im sozialen Bereich und in der Pflege, weiterhin unterbezahlt und weniger wertgeschätzt werden. „Dabei zeigt die Pandemie doch gerade, wie systemrelevant diese frauentypischen Berufe sind“, betont Wiebke Tischler, Gleichstellungsbeauftragte des Amtes Kellinghusen. Auch ist der Frauenanteil an den Beschäftigten im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), wo die Gehälter meist höher liegen als im Sozial- und Dienstleistungssektor, immer noch deutlich unterdurchschnittlich. Abhilfe könnte hier eine transparente Gehaltsstruktur schaffen, denn diese führt dazu, dass Ungerechtigkeiten von Anfang an vermieden werden. Das Fatale an dem geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied ist, dass er sich auch sehr stark auf die Rente auswirkt. Durch den Gender Pay Gap ist das Armutsrisiko für Frauen insbesondere im Alter besonders hoch. Die Rente bei Frauen über 65 Jahren ist heute im Schnitt 46 Prozent niedriger als bei Männern.
Das Fazit: Wir sollten alle „Game Changer“ sein, denn gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist schon lange überfällig, so sind sich alle Teilnehmerinnen des Frauennetzwerkes sicher.
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